Der Namensgeber Eduard Hoffmann

Eduard Hoffmann wurde am 12. September 1832 als viertes Kind der
Familie Hoffmann geboren. In seiner Geburtsstadt Magdeburg
besuchte er die Grundschule. Nach dem Umzug der Familie nach Bad
Oeynhausen wurde er Schüler der sog. Realabteilung des Lemgoer
Gymnasiums. Im Juli 1846 wechselte Eduard Hoffmann auf das
Gymnasium in Minden und beendete seine Schullaufbahn dort ein
Jahr später mit der mittleren Reife. Als Sohn einer Kaufmannsfamilie
war der Weg vorbestimmt – Eduard Hoffmann trat eine Lehre zum
Kaufmann im Büro des Vaters in Bad Oeynhausen an. Anschließend
wechselte er in das Unternehmen des Bruders nach Bremen, bevor er
zum 1. Januar 1850 nach Dresden ging, wo er in einem Handelshaus
eine Beschäftigung gefunden hatte. Bereits Anfang Oktober 1850
kehrte Eduard Hoffmann in das Familienunternehmen zurück und
bezog seinen neuen Arbeitsplatz in Salzuflen, um dem Vater bei
dessen Geschäften zur Hand zu gehen.

Nach dem Tod des Vaters im Mai 1852 übernahm Eduard Hoffmann
im Alter von 19 Jahren die Unternehmensleitung und führte die
Firmengeschäfte im Namen seiner Mutter und unter der Aufsicht
seines Bruders weiter.

Bis in die 1860er Jahre war er dabei häufig als Reisender für die
Firma unterwegs und bot die verschiedenen Waren bei Groß- und
Einzelhändlern an. Der Kundenstamm wuchs. Und mit dem
Fallenlassen der Zollschranken und der damit verbundenen
Möglichkeit ab den 1870er Jahren Reis zur Stärkeproduktion zu
importieren nahm die Fabrik einen ungeheuren Aufschwung! Mehrere
hundert Mitarbeiter waren nun bei Hoffmann ́s Stärkefabriken tätig.
In dieser Zeit wurde auch das Unternehmenssymbol entworfen und
etabliert – die sich putzende Hoffmann’sche Katze, die von nun an als
Erkennungs- und Werbelogo auf allen Verpackungen abgebildet war.

Der Erfolg war immens – innerhalb dreier Jahrzehnte hatte Eduard
Hoffmann aus einem kleinen Familienunternehmen einen weltweit
tätigen Konzern geformt. Für seine Verdienste verlieh ihm die Stadt
Salzuflen das Ehrenbürgerrecht.

Eduard Hoffmann führte das Unternehmen bis zu seinem Lebensende.
In seinen letzten Lebensjahren hatte er verstärkt mit gesundheitlichen
Problemen zu kämpfen. Am 16. Dezember 1894 schließlich verstarb
er in Salzuflen an einem Herzschlag.

Die Hoffmann’s Stärkefabriken existierten noch knapp hundert Jahre
am Salzufler Standort, bis Anfang der 1990er Jahre die Produktion
eingestellt wurde. Heute erfolgt der Vertrieb der Hoffmann’s-Produkte
durch die Firma Reckitt Benckiser aus dem englischen Slough in der
Nähe von London.

Bis heute gilt Eduard Hoffmann als eine der bedeutendsten
Persönlichkeiten der Salzufler Geschichte.

Lesen Sie hier die vollständige Festrede im Rahmen der Namensgebungsfeier
der Schule von Dr. Stefan Wiesekopsieker am 30. Mai 2008